Studie zeigt: Jeder sechste Deutsche kämpft mit steigenden Kosten
Welche Hilfen können Bedürftige beantragen?

Deutschland befindet sich in einem finanziellen Sturm, wobei einer von sechs Deutschen laut einer aktuellen Yougov-Umfrage, sein Sparkonto erschöpft zu haben. Die steigenden Kosten, insbesondere bei Wohnen, Energie und Lebensmitteln, lassen viele fragen: Wie können die Deutschen mithalten?
Dieser neue Befund zeigt einen Anstieg von 6,2% gegenüber den Statistiken von 2022 und unterstreicht die zunehmende finanzielle Belastung der Bevölkerung. Obwohl Deutschland seit langem für seine starke Wirtschaft bekannt ist, deuten diese Zahlen auf besorgniserregende Anzeichen für die finanzielle Gesundheit des Landes hin.
Was belastet die deutschen Geldbeutel?
Mehrere Faktoren belasten die Finanzen der deutschen Haushalte.
Auswirkungen von COVID-19
Die Pandemie hatte anhaltende finanzielle Auswirkungen, wobei Arbeitsplatzverluste und Geschäftsschließungen das Einkommensniveau allgemein beeinflussten.
Energiekrise 2021/2022
Diese unvorhergesehene Krise ließ die Nebenkosten erheblich ansteigen und verursachte weitere Belastungen.
Die Inflationsraten im Jahr 2023 waren besonders hoch und lagen ständig über 6 Prozent. Dies hat die Lebenshaltungskosten in die Höhe schnellen lassen und viele Alltagsgüter sind im Preis gestiegen.
Daher sahen sich viele Deutsche gezwungen, entweder Geld zu leihen oder sogar ihre Banklimits zu überziehen. Die ständig steigenden Preise für Alltagsgegenstände bedeuten, dass immer mehr Menschen sparsam werden und ihre Ausgaben mehr denn je überdenken.
Erkenntnisse aus der Studie
Auch wenn das Szenario düster erscheint, ist nicht alle Hoffnung verloren. Einigen Deutschen ist es dennoch gelungen, über Wasser zu bleiben:
- 10% gaben zu, stark auf ihre Ersparnisse angewiesen zu sein.
- 28,1% griffen nur wenig auf ihre Ersparnisse zurück.
- Erfreuliche 39% berichten von einem gleichbleibenden Einkommen, das ihren täglichen Bedarf deckt.
Eltern kämpfen am meisten mit leeren Geldbeuteln
Hinter den Zahlen und Prozentsätzen beleuchten echte Geschichten die tatsächlichen Auswirkungen dieses wirtschaftlichen Szenarios.
Hanna, eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern aus Hamburg, teilt ihre Erfahrungen in diesen herausfordernden Zeiten. „Jeden Monat setze ich mich hin, um herauszufinden, wo ich sparen kann. Außerschulische Aktivitäten für meine Kinder waren das Erste, was gestrichen wurde. Wir mussten auf günstigere Lebensmittelmarken umsteigen, unsere Heizungsnutzung einschränken und sogar den Kauf von Winterkleidung verschieben. Geburtstage und Feiern sind sehr bescheidene Angelegenheiten geworden. Der schwierigste Teil? Meinen Kindern zu erklären, warum wir uns bestimmte Dinge nicht mehr leisten können.“
Hannas Geschichte spiegelt viele solcher Erzählungen wider, die in ganz Deutschland widerhallen, ein Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit und den Geist seiner Menschen in Zeiten der Not.
Ein Hoffnungsschimmer in der Wirtschaft
Trotz dieser Herausforderungen bringen Deutschlands jüngste Finanzdaten etwas Erleichterung. Im letzten Monat verzeichnete das Land eine Inflationsrate von 4,5%, die niedrigste seit Beginn der Energiekrise. Experten erwarten eine stetige Erholung der Inflationsraten, sodass am Ende des Monats mehr Deutsche etwas mehr Geld in der Tasche haben.
Finanzielle Hilfen und Unterstützungen vom Staat 2023
In diesen schwierigen Zeiten bietet die deutsche Regierung ihren Bürgern Unterstützung:
Wohnungshilfe: Wohngeld Plus
Ab 2023 können sich berechtigte Deutsche auf eine monatliche Wohnungsbeihilfe von 370 Euro freuen.
Bürgergeld und Grundsicherung
Das Bürgergeld richtet sich an unterbezahlte oder derzeit arbeitslose Personen und verspricht für 2023 monatlich 502 Euro, mit Plänen, diesen Betrag 2024 auf 573 Euro zu erhöhen.
Ältere Deutsche, insbesondere die über 67-Jährigen, können soziale Hilfe in Anspruch nehmen, die dem monatlichen Betrag der Grundsicherung von 502 Euro für 2023 entspricht.
Kinderzuschlag
Arbeitende Eltern, die vor Herausforderungen stehen, können zusätzlich zu den regulären Kindergeldleistungen monatlich 250 Euro für jedes Kind beim Familienkassenbüro beantragen.
Für diejenigen, die sich in finanziell schwierigen Gewässern befinden, steht Hilfe zur Verfügung. Deutsche Verbraucherzentralen und Schuldnerberatungsstellen bieten Unterstützung. Während das Land diese turbulenten wirtschaftlichen Zeiten durchläuft, ist fachkundige Hilfe für viele ein Hoffnungsschimmer, der sie zu einem stabileren finanziellen Horizont führt.